Günter Martin Schnitzer. Nach Abschluß seiner Fotografenlehre arbeitete er in
verschiedenen Werbestudios, war Redakteur einer Hauszeitschrift, hielt an der
Uni Essen - Fachrichtung Kunst und Design der Folkwangschule - einen viel
beachteten Vortrag über das Thema ,, Die Fotografie als soziales Medium "
Meine Worte zu selnen Bildern können nur kümmerliche Krücken sein,
die den Betrachter der Bilder als Hilfsmittel zu dem Fotografen und Künstler
Gunter Martin Schnitzer führen. Will man den Weg seiner Bilder nachvollziehen,
bedarf es vertiefender Gespräche über das Mysterium von Tod, Finsternis und Licht,
das einem den Weg zur Erkenntnis zeigt- und ein wenig zur Weisheit.
So sagt Ezra Pound einmal:
,, Das Kunstwerk, das am lohnendsten ist, ist zugleich dasjenige, das zu seiner
Auslegung hundert Werke einer anderen Kunstgattung notwendig machte. Und
ein erlesenes Bildwerk ist der Kern für hundert Gedichte” so kann man ein Bild
musikalisch interpretieren, man kann es beschreiben und kann es natürlich auch
mündlich interpretieren oder ... durch die eigene Phantasie ästhetisch erfahren.
So wie die Toten des alten Agypten die Metamorphosen der Sonne im Laufe ihrer
nächtlichen Reise verfolgen konnten, so sehen wir in den Bildern von
Günter Martin Schnitzer die Metamorphosen des Lichts. Er sucht es und
interpretiert
es - in einen Totentanz gefaßt.
Man könnte aus dem Johannes-Evangelium den ersten Vers sagen:
„und das Licht war das Licht der Menschen
Und das Licht scheint in der Finsternis.
Und die Finsternis hat nichts begriffen.”
Hier zeigt sich Schnitzer als Humanist und Mystiker und als Moralist. Als
Humanist stellt er den Menschen in den Mittelpunkt, als Mystiker erinnert
er ihn daran, die Wandelbarkeiten seiner Seele zu beachten, und als
Moralist verlangt er vom Betrachter den Respekt vor den göttlichen Werten
- freilich je nach der religiösen Fasson des einzelnen.
Seit einigen Jahren arbeitet er als Werbegrafiker.
Rolf Fauter
